In einer emotionalen Telefonkonferenz zwischen den anerkannten Hilfsorganisationen (Deutsches Rotes Kreuz, Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund und Johanniter) bat Minister Laumann persönlich um Unterstützung der stationären Pflegeeinrichtungen bei Corona-Schnelltests von Besuchern*innen. Aufgrund der hohen Infektionszahlen besteht ein erhebliches Risiko durch den Besuch von Bewohner*innen einer Einrichtung, welches durch die Anwendung von Schnelltests gemindert wird. Daher wurden die Hilfsorganisationen gebeten, die Pflegeeinrichtungen bei der Durchführung der Tests zu unterstützen.
Das Deutsche Rote Kreuz und die Malteser im Kreis Gütersloh haben sich der ministerialen Bitte umgehend angenommen und sind gemeinsam aktiv geworden: In virtuellen Sitzungen wurden Unterstützungsmöglichkeiten geprüft, bewertet und in die Wege geleitet. In enger Abstimmung mit dem Kreis Gütersloh organisierten die Einsatzstäbe der Hilfsorganisationen binnen weniger Tage die Unterstützung der Einrichtungen vom 23.12.2020 bis zum 02.01.2021.
„In dieser besonders besucherintensiven Zeit wollen wir als Malteser und DRK gemeinsam das Sicherheitsniveau für möglichst viele Besuche erhöhen“, so Volker Horenkamp, Leiter Einsatzdienste der Malteser. Ein lückenloses Unterstützungsangebot für alle Pflegeeinrichtungen an allen Wunschtagen könne leider aufgrund der Vielzahl der Einrichtungen nicht garantiert werden. „Dennoch sind wir froh, dass wir durch unsere Kooperation im Sinne der Menschlichkeit täglich mindestens 6 Einrichtungen im Kreisgebiet unterstützen können!“
Malteser und DRK stellen Test-Teams mit je zwei Mitarbeitenden für 4 Stunden, wobei das Land die Verantwortung für die regulatorischen Rahmenbedingungen sorgt und die Kosten für die Einsätze der Hilfsorganisationen übernimmt. Die Träger der Pflegeeinrichtungen sind für die Beauftragung der Hilfsorganisationen zuständig: Sie prüfen den Unterstützungsbedarf (Anzahl der Tage und Zeiten) und melden den Bedarf zeitnah an DRK oder Malteser. Ebenso stellen die Träger Räumlichkeiten und zertifiziertes, zugelassenes Material für die Schnelltestungen zur Verfügung sowie persönliche Schutzausrüstungen bereit.
Mittlerweile haben sich 32 Hilfskräfte für die Einsätze gemeldet, die bei der Erhöhung des Sicherheitsniveaus unterstützen werden. „Der Besuch der geliebten Menschen hat gerade in diesem Jahr und zu dieser Zeit einen besonderen Wert“, so Jürgen Strathaus, Rotkreuzbeauftragter im Kreis Gütersloh. Anstatt die kommenden Feiertage ungestört zu genießen, sehen die Hilfskräfte ihren Einsatz im Sinne des humanitären Grundgedankens als Selbstverständlichkeit. „Wenn durch unseren Einsatz über Weihnachten und Silvester die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner erhöht werden kann und zeitgleich damit familiäre Bindung gestärkt und Teilhabe möglich wird, haben wir unser Ziel erreicht.“