Mitte September zogen die Malteser Rietberg Bilanz für das Geschäftsjahr 2021, welches deutlich von der Corona-Pandemie geprägt war. Insgesamt gab es weniger Sanitätsdienste, sowie Erste-Hilfe-Ausbildungen zu verzeichnen und die Malteser Jugend konnte sich lediglich zu kleineren Aktionen treffen. „Dafür etablierten sich jedoch Onlinedienst- und Gruppenabende und der Aufbau eines Testzentrum für Bürgertestungen“, resümierte der Stadtbeauftragte Oliver Schröder und Geschäftsführer Markus Buschkröger.
„In unserer Teststelle steckten mehr als 500 ehrenamtliche Stunden reine Betriebszeit, also ohne die vorab aufwändigen Planungen, die Ausbildungen der Helferinnen und Helfer oder der Auf- und Abbau“, so Buschkröger. Man kann also sagen: die Bürgertestungen haben für regelmäßige Einsätze und einen Großteil der Aktivität im Jahr 2021 für die Malteser gesorgt.
Unterm Strich kamen so im Verein insgesamt 2588 Helferstunden zusammen. Obwohl die Kernaufgaben des Vereins rückläufig waren, stieg die Anzahl der sich ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfer in den verschiedenen Diensten auf über 49 Ehrenamtliche an.
Auch Rietbergs Bürgermeister Andreas Sunder bedankte sich an diesem Abend für das ausgesprochene Engagement der inzwischen über 10-jährig bestehenden Malteser in der Emsstadt. Gerade in der aktuellen Zeit, hob er dabei die Wichtigkeit und Arbeitsfähigkeit der Hilfsorganisationen hervor.
Deutlich weniger Stunden gab es im Bereich des Auslandsdienstes zu verzeichnen. „Trotz weitestgehend geschlossener Grenzen konnte unser Auslandsdienst dennoch einen Hilfstransport über 10 Paletten mit Masken & weiteren Hygieneartikeln in unsere Patenschaftsstadt nach Glogowek durchführen“, so Klaus Austermann, Leiter Auslandsdienst.
Im Bereich der Notfallvorsorge gab der Leiter Notfallvorsorge, Sven-David Vormittag einen kurzen Rückblick. Die Aufgaben und Tätigkeiten der Einsatzkräfte gestalteten sich dabei vielfältig: Sanitätsdienste am Impfzentrum des Kreises Gütersloh, den Betrieb der Bürgerteststelle, drei größere Brandeinsätze und Unterstützungseinsätze für den Rettungsdienst, wie etwa im Februar, als Schnee und Blitzeis den gesamten Kreis lahmlegten.
Am 14. Juni ereignete sich mit der Hochwasser- und Flutkatastrophe ein Einsatz, der vieles veränderte. Mit gleich mehreren Einsatzkräften wurden auch die Rietberger Malteser, zusammen mit zahlreichen Weiteren aus dem Kreis Gütersloh nach Hagen alarmiert, wo sie knapp 17 Stunden lang im Einsatz waren und dabei halfen, Menschen aus Häusern und Einrichtungen zu evakuieren.
Auch der Ausbildungsstand der Sanitäter konnte insgesamt leicht angehoben werden. Eine Helferin absolvierte erfolgreich die Ausbildung als Rettungssanitäterin, drei Helfer machten ihre Grundausbildung und eine Helferin vollendete erfolgreich den LKW-Führerschein, um auch die größeren Einsatzfahrzeuge fahren zu können.
Die Abteilung der Breitenausbildung litt im vergangenen Jahr spürbarer unter den strengen Corona-Auflagen, so dass lediglich knapp 300 Teilnehmende in Erster-Hilfe ausgebildet werden konnten. Zum Vergleich waren es 2020 mehr als dreimal so viele. „Dennoch suchen und brauchen wir aktuell dringend neue Erste-Hilfe-Ausbilder, die Lust haben, nebenberuflich Menschen an die Erste-Hilfe heranzuführen“, so Leiter Ausbildung, Dieter Behlich abschließend.
Zum Ende hin stellte Geschäftsführer Markus Buschkröger noch den Finanzbericht vor und wies auf, dass die Gliederung weiterhin mit einem guten, positiven Ertrag aus dem vergangenen Jahr gegangen ist.
„Dies alles zeigt uns, dass wir die Pandemie gut überstanden haben und uns die übergangsweisen neuen Aufgaben, wie der Aufbau der Teststation für das Stadtgebiet, die Fortführung der Breitenausbildung oder die Sanitätsdienste im Impfzentrum geholfen haben. Ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und ihren Einsatz wäre dies unmöglich gewesen“, fasste die Leitung dankend zusammen.