Essen auf Rädern - warum der Malteser-Menüservice jetzt so wichtig ist

Weil sich das Corona-Virus jetzt so rasant ausbreitet, fürchten vor allem ältere Menschen, sich beim Einkaufen anzustecken. Das Gebot der Stunde lautet: So wenig Kontakte, wie möglich! Vor diesem Hintergrund erinnern die Malteser an ihren Menüservice. Dort kann man sich etwas zu Essen bestellen. Ein freundlicher Malteser bringt die täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten unter Einhaltung der Hygienebestimmungen an die Haustür.

Jeder Fahrer liefert am Tag rund zwei Dutzend Warmhalteboxen mit den Mahlzeiten des Malteser-Menüservice aus.  Die Fahrer holen die Mahlzeiten von der Dienststelle in Paderborn ab, steuern dann nach und nach die Kunden an. Wochentags können die Kunden aus fünf Varianten auswählen. Täglich frisch gibt es Vollkost, leichte Vollkost, für Diabetiker geeignete und vegetarische Gerichte – auch in der Corona-Krise.

Besorgte Anrufe gehen ein

„Ja, Sie bekommen auch weiterhin Ihr Essen!“ Wie wichtig diese Botschaft für die Kunden ist, konnten die Malteser in diesen Tagen oft am Telefon spüren. Menüservicebüro-Mitarbeiter Rainer Menke musste besorgte Anrufer beruhigen, zum Beispiel alleinlebenden Senioren. Deren Frage lautete beispielsweise: „Werden Sie mich trotz steigender Corona-Zahlen weiter beliefern? Jetzt, wo ich kaum noch wage, einkaufen zu gehen, damit ich mich nicht anstecke.“ In solchen Gesprächen spürten die Malteser, wie wichtig der Mahlzeiten-Service für viele ist.

Ein Lieferstopp steht nicht zur Debatte

Für die Malteser steht daher ein Lieferstopp nicht zur Debatte. „Unser Menüservice ist ein systemrelevantes Angebot“, erklärt dazu Vera Leßmann, Dienststellenleiterin der Malteser in OWL und verantwortlich für den Menüservice im Kreis Paderborn. „Die Menschen müssen weiter versorgt werden.“

Möglich machen das neben festen Mitarbeitern und Absolventen eines Freiwilligendienstes auch Ehrenamtliche. Wenn möglich stellen sie die Essensboxen jetzt vor der Haustüre ab. So lautet auch die Empfehlung der Malteser. „Helfer sollen die Wohnungen möglichst nicht mehr betreten“, sagt Vera Leßmann und erklärt: „Die Kunden können die leeren Essensboxen vor die Tür stellen, so dass wir sie gegen volle austauschen können.“

Die Helfer sind mit Masken unterwegs

Immer geht das aber auch nicht. „Einige Kunden sind aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen dazu nicht in der Lage“, sagt Vera Leßmann. „Ihnen stellen wir das Essen auch schon mal in die Wohnung. Die Malteser gehen aber nur kurz rein und stellen es ab. Und alles natürlich mit Maske.“

Manche Kunden sind einsam

„Viele unserer Kunden sind alleinstehend, manche sind auch einsam“, so Vera Leßmann. Sie sagt: „Das Essen ist natürlich das Wichtigste für sie, aber auch, dass sie uns sehen.“ Eine Nachfrage, ein freundliches Wort – das gehört deshalb auch dazu.

„Allzu viel Zeit können sich die Lieferanten aber nicht lassen“, gibt Vera Leßmann dennoch zu bedenken. Grund ist die gesetzliche Hygieneverordnung. Danach muss das Essen mit mindestens 65 Grad Celsius beim Kunden ankommen. „Das bedeutet: Für 25 Essen haben wir ein Zeitfenster von etwa einer bis anderthalb Stunden.“

Malteser-Menüservice für rund 100 Kunden in der Region

Der Malteser-Menüservice im Kreis Paderborn beliefert täglich rund 100 Kunden, so Vera Leßmann. Die Zahl wachse von Jahr zu Jahr. Ein Grund dafür sei der demografische Wandel und die damit verbundene höhere Lebenserwartung.

Weitere Informationen und Bestellungen unter 05251/15 85-12 oder direkt beim Menüservicebüro-Mitarbeiter rainer.menke@malteser.org