Es hätte alles so einfach sein können. Aber frei nach Loriot „ist ja immer irgendwas“, in diesem Fall der gute Gedanke, die Pilger direkt an der ältesten Kirche von Le Mans abzuholen. Und so quälten sich zwei Busse durch Straßen der mittelalterlichen Stadt, die nicht für Gefährte dieser Größe gebaut wurden. Doch unter großzügiger Auslegung der gültigen Verkehrsregeln gelang schließlich die Befreiung aus den engen Gassen und die Buspilger konnten ihre zweitägige Fahrt nach Lourdes fortsetzen. Dort waren die Flugpilger schon am Mittag angekommen und feierten in der kleinen Kirche St. Joseph ihre erste Heilige Messe der diesjährigen Wallfahrt mit Weihbischof Matthias König.
Lourdes ohne Lichterprozession? Für viele erfahrene Wallfahrer nicht vorstellbar. Da die „offiziellen“ Prozessionen aber noch nicht wieder in die neue Saison gestartet sind, hatte das Liturgie-Team um Walter Müller eine eigene Lichterfeier an der Grotte mit Prozession zum anderen Gave-Ufer vorbereitet. Auch die für viele wichtige Pilgerkerze fand bei dieser Gelegenheit ihren Platz in der neu gestalteten Kerzenkapelle. Kaum jemand kann sich der Magie dieser Abendstunde mit Blick auf die nächtlich beleuchtete Grotte entziehen.
Aber auch bei Tageslicht bleibt der Felsen von Massabielle ein Sehnsuchtsort und so waren wir froh, dass wir zur Prime-Time – um zehn Uhr am Samstagmorgen – die Messe an der Grotte feiern konnten. Das war auch die Gelegenheit für die Daheimgebliebenen, sich über den YouTube-Kanal des Heiligtums mit der Paderborner Pilgergruppe zu verbinden.