Lourdeswallfahrt: Mit den Maltesern zur Muttergottes

Eheleute Elisabeth und Gerhard Dolle aus Meschede. (Foto: Bernhard Bauer)

Bereits seit Donnerstag, den 6. April, sind sie wieder zuhause: Elisabeth und Gerhard Dolle aus Meschede-Löllinghausen. Doch noch immer klingen die Eindrücke und Erlebnisse der Wallfahrt in ihnen nach. Die beiden 82-Jährigen sind nicht das erste Mal mit den Maltesern nach Lourdes gepilgert. Gemeinsam sind sie schon dreimal und Elisabeth Dolle noch zwei weitere Male ohne ihren Mann in den südfranzösischen Wallfahrtsort gereist. Besonders entgegen kam den beiden, dass die diesjährige Pilgerreise auch per Bus ab Paderborn machbar war. Eine Flugreise ist ihnen aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich.

Das Ehepaar war zusammen mit insgesamt 290 Pilgerinnen und Pilgern aus dem gesamten Erzbistum unterwegs – davon 100 Bus- und 190 Flugreisende. Trotz niedriger Temperaturen und einiger Regenschauer genossen sie die Tage der Gemeinschaft, der inneren Einkehr und der Vorbereitung auf das Osterfest. Elisabeth Dolle hat besonders noch das Gebet an der Grotte in Erinnerung: „Wir haben dort gestanden und uns beide bedankt, dass wir das nochmal geschafft haben, gemeinsam hierher zu kommen. Ein ganz großes Erlebnis“. Der Gottesdienst an der Grotte, an der vor über 160 Jahren dem Mädchen Bernadette Soubirous die Muttergottes erschienen ist, ist eines der Highlights jeder Lourdeswallfahrt. Weitere Höhepunkte sind die Palmweihe und -prozession sowie die internationale Messe in der unterirdischen Basilika Pius X. am Palmsonntag.

55. Hochzeitstag in Lourdes

Elisabeth und Gerhard Dolle sind froh, dass sie das alles miterleben konnten. „Mein Mann ist zweimal auf der Reise gestürzt. Zum Glück waren immer Menschen um uns herum, die geholfen haben. Auch ein Arzt war zur Stelle. Jetzt wünschen wir uns, dass uns noch ein paar Jahre geschenkt sind, in denen wir zusammen sind und, dass wir nächstes Jahr wieder mitfahren können.“ Besonders vor dem Hintergrund, dass das Paar um den Wallfahrtstermin seinen Hochzeitstag hat. „Zum 50. Hochzeitstag 2018, unserer goldenen Hochzeit, waren wir das erste Mal zusammen in Lourdes“, erinnert sich das rüstige Ehepaar. Die besondere Atmosphäre und die Hilfsbereitschaft untereinander bestätigt auch Wallfahrtsleiter Thomas Ohm vom Malteser Pilgerdienst: „Ein großer Dank geht an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für die umfangreiche und gute Vorbereitung sowie an unsere Teamer, die für den reibungslosen Ablauf und das Wohl unserer Pilgergemeinschaft vor Ort Sorge tragen.“

Vor Corona pilgerten mehr als fünf Millionen Menschen jährlich nach Lourdes, dem größten europäischen Wallfahrtsort. Auf Grund der Corona-Beschränkungen gab es die letzten drei Jahre stark verminderte Pilgerzahlen. Viele Attraktionen mussten geschlossen werden, Gottesdienste wurden abgesagt oder durften nur unter strengsten Auflagen stattfinden. 2019 noch waren die Malteser aus dem Erzbistum Paderborn mit über 900 Pilgerinnen und Pilgern in Lourdes. Bis auf wenige Flugpilgerreisende fuhren die meisten damals mit einem eigens eingesetzten Sonderzug in den Marienwallfahrtsort.